Die Entwicklung
In den ersten Jahren bis zum Schuleintritt haben wir es in der Entwicklung aller Kinder mit den elementaren Fähigkeiten des Menschen zu tun: gehen – sprechen – denken.
Mit Kindern, die wir frühzeitig aufnehmen, können wir schon sehr früh an den Kräften mitwirken, auf welchen das gesamte spätere Leben fußt. Kinder, welche hier lange genug betreut werden, lernen dann nicht nur ihren Willen gezielt einzusetzen, sondern erhalten auch die Möglichkeit, ihrem aufkommenden Gefühlsleben Ausdruck zu verleihen und es in Bahnen zu lenken, in denen sie ihnen nicht ausgeliefert sind.
Im Aufrichten z.B. setzt sich das Kind fortwährend durch seinen Willen mit der Schwere auseinander. Und in diesem Bemühen steigert das Kind seine Kraft und Ausdauer des Willens. Und eben diese, in den ersten Lebensjahren geübte und zu beherrschen gelernte Willenskraft entscheidet darüber, wie sich der Mensch ins Leben stellt.
Des Weiteres hängt die gesamte Entwicklung eines Kindes im hohen Maß vom Gebrauch der Sinne ab, ganz besonders in den ersten Lebensjahren. Hier stellen sich bereits die Weichen, ob die Leiberfahrung, zu der das Kind durch die Sinneswahrnehmung angeregt wird, so gestaltet ist, dass es seinen physischen Leib instinktiv handhaben lernt und sich seiner selbst darin bewusst werden kann. Das Ich erlebt sich selbst an der Welt durch Sinneserfahrungen.
So bilden sich vom ersten Augenblick des Lebens an die wichtigsten Grundlagen für ein selbstsicheres, selbstbewusstes Dasein.
Selbsterleben an der Körpergrenze durch Berührung; Geborgenheit durch Körperkontakt bildet Existenzvertrauen
Aufmerksame Körperpflege, gesunder Rhythmus bei Wachen und Schlafen und regelmäßige Essenszeiten schaffen und erhalten das Urvertrauen
Behaglichkeits- und Harmonieerleben befördern das Empfinden für das Zusammenstimmen der Vorgänge im eigenen Körper und später auch für die Vorgänge, die in der Lebensumwelt entdeckt werden.
Die Wahrnehmung der eigenen, zielgerichteten Bewegung bewirkt ein Erlebnis von Selbstbeherrschung und Freiheit
Die andauernde Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gleichgewichtszustand und die Befähigung den Gleichgewichtspunkt auch zu empfinden führen im Laufe der Zeit zu der Fähigkeit, innere Ruhe und seelisches Gleichgewicht zu üben.
Auf diese Entwicklung gilt es sich zu konzentrieren.